Blog:Ethik/1

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Wenn wir von der Alternativlosigkeit des naturalistischen Weltbildes ausgehen, folgt, dass "Sollen" im Sinne einer objektiven moralischen Verpflichtung nicht existiert. Jegliche Moral kann nur subjektiv sein.
Wenn wir von der Alternativlosigkeit des naturalistischen Weltbildes ausgehen, folgt, dass "Sollen" im Sinne einer objektiven moralischen Verpflichtung nicht existiert. Jegliche Moral kann nur subjektiv sein.
Ein Mensch kann alles tun, wozu er in der Lage ist (trivial, ich weiß), das einzige Entscheidungskriterium, was ihm zum Handeln zur Verfügung steht, ist sein Wille. Der Wille ist zumindest näherungsweise frei, daher kann ein Mensch theoretisch fast alles wollen, auch wenn der Mensch im Allgemeinen bestrebt ist, Glück herbeizuführen und Unglück zu vermeiden.
Ein Mensch kann alles tun, wozu er in der Lage ist (trivial, ich weiß), das einzige Entscheidungskriterium, was ihm zum Handeln zur Verfügung steht, ist sein Wille. Der Wille ist zumindest näherungsweise frei, daher kann ein Mensch theoretisch fast alles wollen, auch wenn der Mensch im Allgemeinen bestrebt ist, Glück herbeizuführen und Unglück zu vermeiden.
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'''Der Mensch kann tun und lassen, was er will.'''
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Das, was den Menschen auszeichnet, sind Intelligenz und Bewusstsein. "Ich denke, also bin ich," das Bewusstsein ist die Definition unserer selbst, wir sind nicht die Atome, aus denen unser Körper besteht, wir sind nicht die chemischen Prozesse in unserem Gehirn, nein, wir sind nur jener Teil der Gehirnprozesse, den man Bewusstsein nennt. Der Rest ist ein maßgeblich beeinflussender Anhang, aber nicht das, was wir "ich" nennen.
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Das, was den Menschen auszeichnet, sind Intelligenz und Bewusstsein. "Ich denke, also bin ich," das Bewusstsein ist die einzig gesicherte Erkenntnis und die Definition unserer selbst. Wir sind nicht die Atome, aus denen unser Körper besteht, wir sind nicht die chemischen Prozesse in unserem Gehirn, nein, wir sind nur jener Teil der Gehirnprozesse, den man Bewusstsein nennt. Der Rest ist ein beeinflussender Anhang, aber nicht das, was wir "ich" nennen.
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{{wl-publish: 2009-10-06 20:56:21 +0200 | Cdek }}
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"Ich" ist ein Bewusstsein.
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Unsere Existenz ist sinnlos, Sinn ist etwas, das der Mensch in die Natur hineininterpretiert. Nun kann man entweder mit dieser Erkenntnis weiterleben oder es sein lassen. Man kann also leben, um zu leben, oder direkt die eigene Existenz beenden. Wenn man weiterleben will, dann entweder nur wegen des eigenen Bewusstseins oder wegen der Interaktion des eigenen Bewusstseins mit anderen.
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Wir nehmen einmal an, wir wollen aufgrund des zweiten Punktes weiterleben.
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Wir wollen (per Definition), dass das, was wir wollen, auch geschieht.
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Wir wollen deswegen auch, dass unser Wille von anderen akzeptiert wird, d.h. dass sie nicht absichtlich gegen unseren Willen arbeiten.
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Nun können wir deswegen auch ihren Willen akzeptieren. Wenn wir dies tun und ihr Wille unserem entgegenläuft, müssen wir den andern davon überzeugen, dass er den gleichen Willen haben sollte, uns von ihm überzeugen lassen oder einen Kompromiss finden, der zwar nicht unserem ursprünglichen Willen entspricht, aber für uns beide akzeptabel ist.
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Diese Ethik gilt nicht für:
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# Jemanden, der nur wegen des eigenen Bewusstseins weiterlebt. Allerdings kann ich mir eine solche Person auch nicht vorstellen
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# Jemanden, der zwar will, dass man seinen Willen akzeptiert, aber den Willen von anderen nicht akzeptieren will. Solches Verhalten definiere ich als unmoralisch.
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{{wl-publish: 2009-10-07 20:02:46 +0200 | Cdek }}

Aktuelle Version vom 15:52, 10. Okt. 2009

Wenn wir von der Alternativlosigkeit des naturalistischen Weltbildes ausgehen, folgt, dass "Sollen" im Sinne einer objektiven moralischen Verpflichtung nicht existiert. Jegliche Moral kann nur subjektiv sein. Ein Mensch kann alles tun, wozu er in der Lage ist (trivial, ich weiß), das einzige Entscheidungskriterium, was ihm zum Handeln zur Verfügung steht, ist sein Wille. Der Wille ist zumindest näherungsweise frei, daher kann ein Mensch theoretisch fast alles wollen, auch wenn der Mensch im Allgemeinen bestrebt ist, Glück herbeizuführen und Unglück zu vermeiden. Der Mensch kann tun und lassen, was er will.

Das, was den Menschen auszeichnet, sind Intelligenz und Bewusstsein. "Ich denke, also bin ich," das Bewusstsein ist die einzig gesicherte Erkenntnis und die Definition unserer selbst. Wir sind nicht die Atome, aus denen unser Körper besteht, wir sind nicht die chemischen Prozesse in unserem Gehirn, nein, wir sind nur jener Teil der Gehirnprozesse, den man Bewusstsein nennt. Der Rest ist ein beeinflussender Anhang, aber nicht das, was wir "ich" nennen. "Ich" ist ein Bewusstsein.

Unsere Existenz ist sinnlos, Sinn ist etwas, das der Mensch in die Natur hineininterpretiert. Nun kann man entweder mit dieser Erkenntnis weiterleben oder es sein lassen. Man kann also leben, um zu leben, oder direkt die eigene Existenz beenden. Wenn man weiterleben will, dann entweder nur wegen des eigenen Bewusstseins oder wegen der Interaktion des eigenen Bewusstseins mit anderen.

Wir nehmen einmal an, wir wollen aufgrund des zweiten Punktes weiterleben. Wir wollen (per Definition), dass das, was wir wollen, auch geschieht. Wir wollen deswegen auch, dass unser Wille von anderen akzeptiert wird, d.h. dass sie nicht absichtlich gegen unseren Willen arbeiten. Nun können wir deswegen auch ihren Willen akzeptieren. Wenn wir dies tun und ihr Wille unserem entgegenläuft, müssen wir den andern davon überzeugen, dass er den gleichen Willen haben sollte, uns von ihm überzeugen lassen oder einen Kompromiss finden, der zwar nicht unserem ursprünglichen Willen entspricht, aber für uns beide akzeptabel ist.


Diese Ethik gilt nicht für:

  1. Jemanden, der nur wegen des eigenen Bewusstseins weiterlebt. Allerdings kann ich mir eine solche Person auch nicht vorstellen
  2. Jemanden, der zwar will, dass man seinen Willen akzeptiert, aber den Willen von anderen nicht akzeptieren will. Solches Verhalten definiere ich als unmoralisch.
Cdek (Diskussion) • 18:02, 7. Okt. 2009 • keine Kommentare